Vom Mangel und der Fülle

Der Weihnachtsmarkt ist seit heute im Aufbau. Mit ihm beginnt auch meine jährliche "To-Do-List" sich aufzutürmen. Hach - alle Jahre wieder...

Stop!


Sich über den modernen Weihnachtsstress zu beklagen, als im Zentrum der Stadt Lebende, macht keinen Sinn. Vielmehr interessiert mich die Frage: Was ist das an Weihnachten auf die Spitze getriebene Gefühl des "Dies-fehlt-mir-noch" und dann bin ich glücklich? Wie lange bin ich glücklich, bis mir wieder was Neues "ein-fehlt"? Wie kommt es überhaupt dazu, dass ich denke, mir fehlt etwas? Mein Doc-Check, der mir ab und zu aufzeigt, was mir anscheinend grade fehlt, würde Alarm schlagen und dies als "chronisches Mangel-Syndrom" diagnostizieren. 


Innehalten.


"In der Natur fühlen wir uns so wohl, weil sie kein Urteil über uns hat." Friedrich Nietzsche's Zitat, das ich in der Brochure eines befreundeten Künstlers und ehemaligen Arbeitgebers gefunden habe, erinnert mich an die Yogapraxis, zu der es nicht nur mich, sondern weltweit mittlerweile ca. 300 Millionen andere Yoga Praktizierende zieht: sie lädt mich täglich ein, mich und meinen Körper während der Praxis nicht zu beurteilen, sondern das, was sich gerade offenbart mit all seinen Facetten Sein-zulassen, zu betrachten und dann geschickt zu handeln. (Im Sinne der ursprünglich asiatischen Kampfkunst bedeutet Handeln jedoch hier nicht unbedingt etwas "im Aussen" tun.)

Mark Whitwell's Worte vor ein paar Jahren in einem Workshop in München hallen nach: "Happiness arises when you relax into the reality of your natural condition." Glücklich-Sein erblüht, wenn Du Dich in die Realität Deines natürlichen Zustandes hinein entspannst. 


Reflexion.

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wieso Du Dich während einem Spaziergang im Wald gut fühlst? (Abgesehen davon, dass es Freizeit ist und Du vielleicht grade Deinen persönlichen Schrittzähler-Rekord gebrochen hast?) 


Gerne beende ich hier unseren Dezember-Newsletter mit einem meiner Lieblingsmantren und lass Dich Deine Antwort auf diese Frage über die bevorstehenden Festtage selber finden.


Oṁ pūrṇam adaḥ pūrṇam idaṁ pūrṇāt pūrṇam udacyate.
Pūrṇasya pūrṇam ādāya pūrṇam evāvaśiṣyate.
Oṁ. Śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ.

Jenes ist Fülle, dieses ist Fülle, aus der Fülle kommt die Fülle hervor.
Nimmt man von der Fülle die Fülle, bleibt die Fülle übrig.
Dort ist Ganzheit, ich bin Ganzheit. Aus der Ganzheit wird die Ganzheit.
Trennt man Ganzheit von der Ganzheit verbleibt die Ganzheit.

Aus ganzem Herzen wünsche ich Dir eine besinnliche Weihnachtszeit und einen wonnigen Rutsch ins neue Jahr. Ein Jahr, welches Dich immer wieder Deine Ganzheit, Fülle und Vollkommenheit erleben lässt!