Die Richtung ist entscheidend

"Unsere Erde ist nur ein kleiner Körper im grossen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Herkunft, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen "Mensch" tragen." Ein Friedensgebet der Vereinten Nationen

Nachdenklich macht mich das aktuelle Geschehen auf unserem "kleinen Körper im grossen Weltall". Diese Gebete sind doch schön zu lesen, sind Stützen im Alltag... aber dann?

Haben wir den Mut tatsächlich etwas in diese Richtung zu bewegen?

Manfred Folkers und Niko Paech schreiben dazu ein grosses "Ja!" in ihrem Buch "All you need is less": Ja, wir Menschen sind es, die Veränderung einleiten konnten. Erfolge wie die Beherrschung des Feuers, die Erfindung des Rades, die Verwendung von Metallen, die Entdeckung und Nutzung von Elektrizität zeichnen uns aus. Sägen, löten, hämmern, graben, bohren, forschen und erfinden, gehören zu unseren menschlichen Eingriffen ins Weltgeschehen. Weiter sind wir Menschen aber auch in der Lage, Verständnis, Teamwork, Kreativität, Initiative und Antizipation umzusetzen. Aus all diesen menschlichen Fähigkeiten entstand ein Zusammenleben aus den Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie, Kunst, Musik, Dichtung, Demokratie, Psychologie, Sport, soziale Fürsorge und Ethik.. Ja, wir können nicht nur verändern, wir sind die Veränderung. Täglich und immer wieder von Neuem.

Die Frage ist nur: in welcher Richtung liegt 'Zufriedenheit'?

Dazu ein Historiker und ein Anthropologe vor Kurzem in der SRF Sternstunde: "Wir sind zwar seit der Steinzeit in Kürze gigantisch mächtig geworden, jedoch zufriedener sind wir nicht."

Nun, mit diesem Newsletter möchte ich Dich nicht in eine, von der realen Welt abgetrennte, "rosa Yoga Bubble", entführen, sondern Dich bestenfalls inspirieren und ermutigen, dass auch Du den "Hebel in der Hand hältst". Denn indem Du als Mensch Teil dieser Welt bist, schaust Du sie nicht nur an, sondern die Welt schaut durch Dich auch Dich selbst an. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass das Universum nicht nur hier ist, sondern es funktioniert auch. "Der beste Beweis dafür liest grade diese Zeilen. In Dir hat sich der in explodierenden Sonnen entstandene Sternenstaub zu einem Subjekt vereinigt, das einen Namen hat und sich von flinken Augen zu Gedanken anregen lässt", so Manfred Folkers. Lass uns etwas mit diesem Sternenstaub machen!

Yoga ist einer von vielen Wegen, der für mich funktioniert, wenn es um ganzheitliche Veränderung und Transformation geht.

Nachhaltiges Praktizieren und Unterrichten beleuchten wir am kommenden Freitag, wo es um die Frage geht, wie wir als Yogalehrer in einer Welt des Überflusses und der damit einhergehenden ethischen Problemen, die Herausforderung annehmen, authentisch zu bleiben - im Wissen, dass wir soziale Verantwortung tragen.

Fragen, welche ich mir als Yogalehrerin regelmässig stelle, um den Kompass zu wahren:
Was unterrichte ich?
Warum unterrichte ich etwas?
Wie unterrichte ich es?
Wer unterrichtet?

Die Richtung ist entscheidend.

OM shanti, shanti, shanti,
Kinga

"Remember, as you transform yourself, you transform the world." Anodea Judith