Balance is called Yoga

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„Do your work without attachment and with being balanced in success or failure. Balance is called Yoga.“ (aus der Bhagavad Ghita)

Vorgestern habe ich den ganzen Tag in einer Reithalle verbracht. Manuel Jorge de Oliveira unterrichtete 10 Reitschülerinnen. Oder ihre Pferde?

In der Halle war es gefühlte 40 C und kein Windzug streichelte mir durch‘s Haar. Aber ich verharrte, denn irgend etwas liess mich wie angewurzelt stehen bleiben und zuschauen, zuschauen, zuschauen.

Eine liebevolle, glasklare Präsenz, die bis in die Haarspitzen ging, lag in der Luft. Manuel fühlte in jede Zelle des Pferdes hinein. Er war das Pferd. Und er wollte es in die Balance bringen. Mit jedem Schritt. Mit jedem Atemzug. Er richtete den Körper unter der Reiterin aus, so dass Ausgleich zwischen Pferd & Reiter entstehen konnte.

Manuel mobilisierte und „öffnete“ die Seite des Pferdes, die „anders“ war, die nach Weite lechzte, damit das Tier in seine Mitte kam und mit ihm der Reiter. „There is no good and no bad side of the horse. Left and right is just different.“ Keine Bewertungen fielen an diesem Tag - weder über das Pferd noch über den Reiter. Alle durften sich frei fühlen.

Das Pferd war der Körper, der „sprach“ und der Reiter war der Geist, der idealerweise frei war von Konzepten, Anhaftungen, von Altem, Gelerntem und Aengsten. Der „Kopf“ auf dem Tier wurde aufgefordert, den Körper unter ihm zu verstehen und dementsprechend in die Balance zu bringen, damit Reiten möglich wurde. Damit Energie fliessen konnte. Damit Leben sich entfalten konnte.

Ein unvergesslicher Tag, der mir einmal mehr zu verstehen gab, dass alles in uns angelegt ist, dass der Weg eigentlich absolut simpel ist, er nur auf das mutige Begehen wartet. 

Hinhorchen. Ohne Bewertungen. Anhaftungen loslassen. Mitgehen.

So dass klare Kommunikation, Zusammenleben, Weite, Leichtigkeit und schlussendlich Balance und Einheit wieder entstehen kann.